Musikverein Offingen

Musik verbindet

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 ÜBer uns

50 Herzen
voller Musik

 

Als wir unsere Idee für das Kreismusikfest 2015 entwickelten, war es uns wichtig eine Feier zu gestalten, die ganz im Einklang mit unserer Heimat und unserem Verein steht. Der Gedanke war etwas zu schaffen, das sowohl für uns als auch für die Gemeinschaft tragbar ist. Daher XL statt XXL.

Im Vordergrund standen damals die Wertungsspiele und die daran teilnehmenden Vereine. Ein Fest von Musikern für Musiker, ein Fest das Freude und Gemeinschaftsgefühl vermittelt.

Für die zurückhaltende Größe unseres Festes erhielten wir viel Lob aus der Ortschaft und dem Umfeld, auch von vielen MusikerInnen. Viele verstanden und schätzten unser durchdachtes Konzept, das die Blasmusik in den Mittelpunkt rückte und die Gemeinschaft zusammenbrachte. Es war ein Fest, das Herz und Seele unserer Ortschaft widerspiegelte.

Das trauen wir uns auch in 2025 nochmals zu!

Musikverein Offingen

100 Jahre Blasmusik

 

Chronik zum 100-jährigen Bestehen des Musikvereins Offingen

Herbst 1925: Zehn junge Männer fanden sich zusammen und entschieden, den Musikverein Offingen zu gründen. Mit viel Eigeninitiative haben sie den Grundstock für die Vereinsarbeit auf dem Bussen gelegt. Vorstand wurde Anton Mayer, die Einübung der Stücke übernahm vorwiegend Musikdirektor Friedrich Bernheim aus Buchau. Die damaligen schlechten Verhältnisse forderten ein hohes Maß an persönlichem Einsatz, so mussten zum Beispiel die Instrumente selber bezahlt werden. Der Vereinseintritt kostete 5 RM, der monatliche Beitrag betrug 20 Pfennig, für das unentschuldigte Fehlen bei einer Probe zahlte der Musikant 50 Pfennig Strafe. Die Proben fanden teilweise in Buchau statt, der Weg dorthin musste mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden. Oder man hielt die Proben im großen Wohnzimmer von Vorstand Mayer ab. Das erste Konzert fand bereits ein Jahr später statt. Den Taktstock übernahm nun Fidel Hugger aus Hailtingen. Die schlechte wirtschaftliche Lage zu dieser Zeit forderte Tribut: Drei der zehn Musikanten wanderten nach Amerika aus, andere zogen weg. Doch immer wieder konnten neue Mitglieder geworben und die Verluste ersetzt werden. Im Jahr 1931 übernahm Josef Deufel die musikalische Leitung des Vereins – und er sollte dies viele Jahre lang tun. Geschlossenheit, Ehrgeiz und unermüdliches Proben zeigten bald Früchte: 1937 erreichte die Kapelle im Wettspiel der Unterstufe beim Bezirksmusikfest in Riedlingen einen 2. Rang. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges setzte dem Vereinsleben aber ein jähes Ende. 10 Mitglieder des Musikvereins sind gefallen – der Verein wurde nach dem Zusammenbruch aufgelöst.

Auf Initiative von Josef  Fiesel wurde der Musikverein im Jahr 1946 wieder neu aufgebaut. Dieser übernahm die Vorstandschaft und bis zur Heimkehr von Josef Deufel aus der Gefangenschaft auch den Dirigentenstab. In dieser Zeit warb man auch erstmals passive Mitglieder. Nach schwierigen Zeiten übernahm 1957 Eugen Mattmann den Verein – zahlreiche neue Bläser konnten gewonnen werden. Dies hieß natürlich auch, wieder Instrumente anzuschaffen. Durch Haussammlungen und Spenden wurde die finanzielle Belastung gedeckt. In diese Zeit fällt auch der Kauf der ersten Uniform im Jahr 1959. Nach dem Wegzug von Eugen Mattmann übernahm Josef Denzel die Vorstandschaft. 1964 erfolgte wiederum ein Wechsel, Adolf Moll wurde 1. Vorsitzender. Unter seiner Amtszeit schaffte man 1972 die neue Trachtenuniform an, 1974 fand das erste Zeltfest des Musikvereins statt. Geprobt wurde zu dieser Zeit in der Wirtsstube des Gasthauses „Schönblick“. Und – wie man sich so denken kann – waren vor allem die „Nachproben“ lange und intensiv. 

Die Amtszeiten von Gerold Deufel als Vorsitzender und Anton Uhlmann als Dirigent ab 1975 fiel vor allem die Intensivierung der Jugendausbildung. Erstmals konnten auch Mädchen ein Instrument beim MVO erlernen – wie sich bald herausstellen sollte, eine absolute Bereicherung in musikalischer und kameradschaftlicher Hinsicht. Der Verein wuchs – bald waren an die 60 Musikanten aktiv. In jedem Jahr hielt man ein Musik- und Heimatfest ab, das bald fester Bestandteil im dörflichen Leben von Offingen war. Weltliche und kirchliche Auftritte, Konzerte, Wertungsspielteilnahmen, die musikalischen Aufgaben wurden vielfältig und anspruchsvoller. Und auch die Geselligkeit durfte nicht zu kurz kommen: Ausflüge, Wandertage, Polterabende, Hochzeiten und legendäre Weihnachtsfeiern werden vielen der älteren Musiker noch in guter Erinnerung sein.

Im Jahr 1995 gab Vorsitzender Gerold Deufel sein Amt in jüngere Hände ab. Manfred Widmann übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden, Dirigent war von 1994 bis 1996 Andreas Dangel aus Riedlingen. Zum 75jährigen Jubiläum des Musikvereins gab es zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte eine neue Uniform. Eine gute Anschaffung – wie man bis heute sehen kann.

Nach dem Ausscheiden von Andreas Dangel ging der Taktstock an Josef Knupfer über, der leider nach kurzer Zeit überraschend verstarb. Ihm folgte für 7 Jahre Thomas Maier aus Sulmingen. In dieser Zeit wurden die Flötengruppen des MV gegründet, um Kinder und Jugendliche schon früh an den Verein zu binden. Reinhold Rehm wurde 2002 neuer Vorsitzender. Zum 80-jährigen Jubiläum schaffte man sich erstmals eine Vereinsfahne an, die seither bei Umzügen und Auftritten stolz vorangetragen wird. Zusammen mit den Nachbarkapellen aus Uttenweiler, Dieterskirch und Möhringen gründete man eine Jugendkapelle, um die Jugendarbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Nachdem Dirigent Maier sein Amt auf eigenen Wunsch abgab, übernahm Werner Binder aus Heudorf die musikalische Leitung. In diese Zeit fiel vor allem der erfolgreiche Aufstieg des Musikvereins von der Mittel- in die Oberstufe. 

Und es standen große Reisen und besondere Auftritte an: die Teilnahme an den Festumzügen beim Oktoberfest in München, auf dem Cannstatter Wasen und beim Traubenfest in Meran, Auftritte im Schwarzwald, in der Pfalz und in Oberbayern – wunderschöne Augenblicke. Höhepunkt war aber sicher die Reise nach New York zur Steubenparade. Mit 70 Teilnehmern ging es in die amerikanische Metropole – ein unvergessliches Erlebnis für jeden, der dabei war.

Werner Binder übergab zum Jahreswechsel 2013/2014 den Taktstock auf eigenen Wunsch an Marco Schmid aus Winterstettendorf, der das Orchester bis Herbst 2017 musikalisch leitete. Ihm folgte Andreas Traub aus Uttenweiler am Dirigentenpult.

Weitere musikalische Reisen führten zur Grünen Woche nach Berlin und zum St. Patrick’s-Pay nach Dublin. Die Fahrt nach Rom im Frühjahr 2024 stellte ein weiteres Highlight im Vereinsleben dar. 

Auf eigenen Wunsch hat Andreas Traub zum Jahresende 2023 den Dirigentenstab in andere Hände übergeben. Stefan Widmer, Musikant aus den eigenen Reihen des MV, übernahm übergangsweise den Taktstock, seit Sommer 2024 ist Thomas Buse aus Mettenberg neuer musikalischer Leiter des Musikvereins.

Da die Aufgaben immer umfangreicher und differenzierter werden, hat man sich bereits 2014 entschlossen, die Last der Vorstandschaft auf mehreren Schultern zu verteilen. So gibt es heute zwei erste Vorsitzende und zwei Stellvertreter. An der Spitze des Vereins stehen derzeit Simon Knab und Maximilian Bodamer.

Bereits zum 90-jährigen Bestehen im Jahr 2015 haben sich die Offinger ein besonderes Geschenk gemacht: der Musikverein richtete im Juni 2015 erstmals in der Vereinsgeschichte das Kreismusikfest des Blasmusik-Kreisverbandes Biberach aus – das höchste Kreismusikfest im Landkreis. Ein Fest mit Charme sollte es werden – XL statt XXL. Und dies ist den Offinger Musikern auch vortrefflich gelungen. 

2025 steht nun das 100-jährige Bestehen des Musikvereins Offingen an. Anlass genug, wieder die Ausrichtung des Kreismusikfestes auf dem Bussen übernehmen. Es findet am 16. – 19. Mai 2025 statt. An die Vorgabe XL statt XXL hält man sich auch dieses Mal. Nur so ist es dem Verein und der kleinen Ortschaft am Bussen überhaupt möglich, ein solches Projekt zu stemmen. 

Und man ist auf einem guten Weg und schaut mit Zuversicht und Vorfreude in die nahe Zukunft. 

Stand Oktober 2024
Petra Moll